Sadu Ahongalle Wimalathamma, 50

Der Mönch, mit dem Elfriede Süß im Unesco Village zusammenarbeitet, hat drei Schwestern und fünf Brüder. Er ist das neunte Kind. Es ist üblich, dass das neunte Kind Mönch wird. Ein Mönch war ein enger Freund seiner Familie. Als Bester seiner Klasse hätte er auch zum Militär gehen können. Die Familie, die „halb-religiös“ war, wie er sagt, war zwiegespalten. Doch der befreundete Mönch setzte sich durch, und Ahongalle Wimalathamma kam mit 11 Jahren in der fünften Klasse ins Kloster. Er studierte dort bis zum Abitur. Ab 1980 studierte er Buddhismus, andere Religionen und Philosophie an der Universität in Colombo. Fünf Jahre später kam er zurück an sein Heimatkloster und wurde dort Mönchsvater. 1986 wurde er Leiter eines Bergklosters. Mit 25 übernahm er erst eine Sonntagsschule, dann einen Kindergarten, die Sozialarbeit und gleichzeitig das Lehramt in seinem Kloster. 1989 kam noch Meditationsunterricht dazu. 2002 lernte er Elfriede Süß kennen, die für ein Schulhaus spendete.

Kurz nach 9:00 Uhr am Morgen des 26. Dezember 2004 kamen ca. 400 Menschen zu seinem Bergtempel. Es war schwer, sie alle zu versorgen und zu bekochen. Der Sadu rief Elfriede an, die am 28. Dezember vor Ort war, Lebensmittel besorgte und das Katastrophenmanagement übernahm. Die beiden organisierten Baumaterial und stellten eine Hilfstruppe zusammen. Es gab keine Straßen, keinen Verkehr, keinen Strom, absolut keine Infrastruktur. Die Unesco kam „mit einem Koffer voller Geld“, um den Dorfaufbau zu ermöglichen. Einer der Unesco-Mitarbeiter fragte Sadu Ahongalle Wimalathamma: „Will anyone kill you?“. Er kannte die Situation im Katastrophenfall in armen Ländern, doch der Sadu konnte das verneinen. Trotzdem waren die Startschwierigkeiten groß. Der Sadu kannte drei Familien, mit denen er arbeiten konnte. Betrüger wollten ihm Land verkaufen, das ihnen nicht gehörte. Die Kosten für ein acht Acres großes Stück Land betrugen ca. 3,5 Millionen Rupien, die Unesco hatte ihnen 100.000 Rupien gegeben. Ein halbes Jahr brauchten sie, um das Land zu vermessen, der Grundstein konnte am 30. März 2005 gelegt werden. Tägliche Bauleitergespräche waren notwendig, das Baumaterial kauften der Sadu und Elfriede selbst. Im Juni 2005 starb der Mönchsvater des Sadu, noch mehr Aufgaben kamen in seinem Kloster auf ihn zu. Am 16. Oktober 2005 wurde das Unesco-Dorf offiziell eröffnet.